Nervensystem und NeuroEmbodied Soul Centering
Warum du mit deinem Nervensystem arbeiten solltest, wenn du dir nachhaltige Veränderung wünschst – und wie das geht
Wenn du hart daran arbeitest, ein Verhalten oder eine Denkweise zu ändern, aber immer wieder in die gleichen Muster rutschst, liegt das daran, dass diese Veränderung in deinem Nervensystem mit einer Gefahr assoziiert ist.
Die allererste Prio deines Nervensystems ist es aber, dich SICHER zu halten. (Sicher! Am Leben! Nicht glücklich oder erfüllt…)
Sobald das Nervensystem Gefahr wittert, überschreibt es daher deinen Verstand und steuert dein Verhalten.
Und was für dein Nervensystem Gefahr bedeutet, kommt auf die Erfahrungen an, die du gemacht hast und aus denen es gelernt hat. Besonders prägend sind hier deine Kindheit und Jugend: Als Kind ist es für uns das Wichtigste, die Verbindungsbeziehung zu unseren Bezugspersonen aufrechtzuerhalten, denn ohne sie könnten wir nicht überleben. Wir schützen diese also instinktiv. Wer nur bei guten Noten Anerkennung bekommt, lernt, dass Liebe mit Leistung verdient werden muss. Wer ständig dafür gelobt wird, immer brav zu sein und nichts einzufordern, lernt, dass man nur angenommen wird, wenn man die eigenen Bedürfnisse außer Acht lässt.
Aus diesen Erfahrungen leitet das Nervensystem Strategien (Denk- und Verhaltensweisen) ab – in unserem Beispiel könnte das Perfektionismus oder People Pleasing sein. Und weil unser System unsere Sicherheit maximieren will und wir im besten Fall nicht jedes Mal neu Zeit und Energie in die Bewertung einer Situation und die Entscheidung über ein adäquates Verhalten stecken sollen, werden diese Strategien automatisiert. Ab da sind sie also verkörpert und laufen unbewusst ab, und rein mit dem Kopf kann man sie nicht einfach wieder auflösen.
Deshalb wendet dein Nervensystem in den Situationen, die es als gefährlich wahrnimmt, stoisch Strategien an, die dich in der Vergangenheit sicher gehalten haben.
Ganz egal, ob das auch heute noch sinnvolle Strategien sind oder nicht.
Wenn du also zum Beispiel …
…die Erwartungen anderer immer erfüllen und keine Belastung für andere sein willst
…dich nur wertvoll fühlst, wenn du etwas leistest und irgendwie immer das Gefühl hast, nicht (gut) genug zu sein
…dir wenig zutraust und lieber anderen das Zepter überlässt
…dich rastlos fühlst und es dir schwer fällt, zu entspannen
…dich an andere anpasst, damit du gemocht wirst oder dazugehörst
…keinen Zugriff auf deine Intuition und deine innere Stimme hast und dich oft lost und orientierungslos fühlst
…eher pessimistisch denkst und Sorgen und Ängste die Zügel in der Hand haben
…weit entfernt bist von dem Leben, das du führen willst, oder überhaupt nicht weißt, WAS für ein Leben du führen willst
…Schwierigkeiten hast, Entscheidungen zu treffen und dich dann eher ablenkst und betäubst, statt Veränderung anzugehen
…dann sind das Symptome eines aus der Balance geratenen Nervensystems, das viele Dinge als Gefahr einordnet, die in Wirklichkeit gar keine echte Gefahr (mehr) sind.
Dementsprechend bist du gewissermaßen. in einer chronischen Stressreaktion gefangen – du bist ständig alarmbereit und siehst überall Bedrohungen, denen du entgehen musst.
Kognitiv zu VERSTEHEN, dass eine andere Denk- oder Verhaltensweise besser für dich wäre,
reicht nicht aus, um daran nachhaltig etwas zu ändern – das geht erst, wenn du auch deinen Körper in deinen Veränderungsprozess mitnimmst und dein Nervensystem regulierst.
Was bedeutet es denn, ein gut reguliertes Nervensystem zu haben?
In einem gut regulierten Nervensystem gibt es einen gesunden Rhythmus aus Anspannung und Entspannung. Dein Grundzustand ist es, dich sicher und verbunden zu fühlen – mit dir selbst und mit anderen. Du bist dir deiner eigenen Bedürfnisse bewusst, hast Selbstvertrauen und kannst auch gesunde Konflikte eingehen. Je nach Situation erfolgt eine ANGEMESSENE Aktivierung deiner Stressreaktion, und du kehrst in den entspannten Zustand zurück, sobald die Situation vorbei ist.
In einem dysregulierten Nervensystem hingegen ist die Stressreaktion dein Normal, zu dem du dich immer wieder zurückregulierst.
Du bist also permanent aktiviert.
Da der Körper sich nicht zwischendurch erholen kann, ist das wahnsinnig anstrengend. In der Folge bist du möglicherweise oft erschöpft und fühlst dich handlungsunfähig.
Da dein System ständig Gefahren sucht, bestimmen Sorgen und Ängste dein Leben, du hast keinen Zugang zu deiner Intuition und du findest Orientierung nur im Außen.
Du merkst schon:
Der Zustand deines Nervensystems bestimmt, wie du denkst, fühlst und handelst.
Und das bedeutet:
Je mehr Zeit du in einem entspannten Nervensystemzustand verbringst (also je regulierter dein Nervensystem ist), desto weniger Raum gibt es z.B. für Ängste, Selbstabwertung und Orientierung an anderen.
Denn all das sind alte Überlebensstrategien, die bei Gefahr eingesetzt werden. Wenn dein Nervensystem aber nicht mehr alles um dich herum als Gefahr wertet, besteht auch keine Notwendigkeit mehr für diese Strategien.
Wie kannst du jetzt also dein Nervensystem regulieren?
Mit NeuroEmbodied Soul Centering® (NESC).
NESC ist eine körperorientierte Coaching-Methode auf der Grundlage von Neurowissenschaften und somatischer Psychologie, die darauf abzielt, das autonome Nervensystem wieder in Balance zu bringen und damit nachhaltige Transformation zu ermöglichen.
Anders als bei einem “klassischen” Coaching gehen wir mit NESC nicht vorrangig kognitiv vor, sondern lösen alte Strategien und überholte Denk- und Verhaltensweisen über den Körper auf.
Dabei arbeiten wir mit deinen Gefühlen und Körperempfindungen.
Was Gefühle mit Nervensystemregulation zu tun haben?
Lass uns dazu erst einmal anschauen, was eigentlich der Unterschied zwischen Körperempfindungen und Gefühlen ist:
Eine Körperempfindung ist – du wirst es nicht glauben – eine körperliche Empfindung 😂 : z.B. Herzrasen, Kloß im Hals, schwitzige Hände…
Ein Gefühl ist die Empfindung in Kombination mit einem Gedanken oder einer Interpretation – z.B. Angst oder Traurigkeit.
Eine Körperempfindung kann auf 2 Arten entstehen: Äußere Reize oder Gedanken.
Gehirn und Nervensystem können nicht zwischen Realität und Vorstellung unterscheiden; die Reaktion des Körpers ist die gleiche.
Diese reine Körperempfindung bewerten, interpretieren oder beurteilen wir dann und so entsteht ein Gefühl.
Die normale Lebensdauer einer Empfindung ist 1,5-3 Minuten!
…allerdings nur, wenn sie zugelassen und gewissermaßen “ausgefühlt” wird.
Leider lernen wir aber von klein auf, Empfindungen und Gefühle wegzuschieben:
“Wein doch nicht, war doch gar nicht schlimm.”
“Ein Indianer kennt keinen Schmerz.”
“Brave Mädchen schreien nicht.”
Und auch heute noch wird uns oft suggeriert: Gefühle haben nur die Schwachen! Nur wer tough ist kommt im Leben weiter.
Kein Wunder also, dass wir Angst vor Gefühlen haben oder uns für sie schämen und sie deshalb unterdrücken!
Wieso das ein Problem ist?
Weil jede Empfindung, jedes Gefühl ein Bote ist und eine wichtige Nachricht für dich hat. In der Regel, ob ein Bedürfnis erfüllt oder nicht erfüllt ist.
Du kannst dir jedes Gefühl also wie eine Brieftaube vorstellen. Wenn du der Taube einfach den Brief abnimmst und ihn liest, kann sie wieder wegfliegen – sie hat ihren Auftrag ja schließlich erfüllt.
Wenn du alles tust, um sie zu ignorieren, flattert sie panisch herum, zerkratzt dir die Möbel und kackt alles voll.
Gleichzeitig beschwörst du aber durch obsessives Grübeln immer mehr Brieftauben herauf, die du dann versuchst zu ignorieren, und das flatterige Chaos in dir wird immer größer.
Da aufgrund vergangener Erfahrungen entschieden wird, ob eine Gefahr vorliegt, werden dabei meist alte Situationen reaktiviert, aus denen du Weltbilder oder Glaubenssätze abgeleitet hast, die dir jetzt deine Denk- und Verhaltensmuster vorgeben.
Die damit in Zusammenhang stehenden Empfindungen und Gefühle wiederholen sich also immer wieder – aber genau wie damals bleiben sie gewissermaßen stecken und können sich nicht “ausbewegen”.
Die Folge auf Dauer – ein dysreguliertes Nervensystem: Unruhig und flatterig unter der Oberfläche, angekratztes Inventar und eine dicke Kackeschicht über allem. 😅
Wenn wir unseren Gefühlen aber erlauben, sich auszubewegen, sie wirklich FÜHLEN, kommen wir uns dabei selbst immer näher. Wir schließen Frieden mit unserer Verletzlichkeit und bekommen auch Zugang zu unserer gesunden Aggression, sodass wir Grenzen setzen können. Wir kommen bei uns an, fühlen uns in uns selbst zu Hause und können unser authentisches Selbst leben.
Und das ist der Grund, warum wir im NESC Coaching in unseren Körper hineintunen und den Gefühlen Raum geben.
Und – mal alle Vogelmetaphern zur Seite – rein wissenschaftlich gesprochen: Unser Gehirn speichert nicht nur visuelle Erinnerungen (als Bilder), sondern auch die dazugehörenden Gefühle und Empfindungen. Wenn wir dann in eine Situation kommen, die einer schon einmal erlebten ähnlich ist, sagt das Gehirn gewissermaßen voraus, wie wir uns dabei fühlen werden (“ah das kenn ich, so war das schonmal und da lief es SO!”) und ruft dann genau diese Gefühle wieder auf den Plan.
Wenn wir uns von dieser Vorhersage abwenden und uns statt auf die Geschichte, die dazu in unserem Kopf abläuft, auf das konzentrieren, was wir in diesem Moment wirklich spüren, trennen wir die Empfindung vom Bild/der Erinnerung, sodass sie das nächste Mal nicht automatisch zusammen auftreten. Alte Trigger können “durchgefühlt” und so Schritt für Schritt aufgelöst werden.
Aber: Fühlen ist mutig und kann am Anfang sehr herausfordernd sein!
Denn das “Nicht-Fühlen” war im Endeffekt ja auch Strategie:
Um unangenehme Gefühle nicht spüren zu müssen; und dir auch der dahintersteckenden unerfüllten Bedürfnisse nicht bewusst zu sein.
Es kann also sein, dass es ein bisschen Zeit braucht, bis du deinen Körper wieder richtig fühlen kannst.
Und deshalb ist es auch so wertvoll, sich dabei Unterstützung zu suchen, denn das regulierte Nervensystem eines Coachs vermittelt deinem Nervensystem Sicherheit, sodass du dich deinen Gefühlen stellen kannst und sie sich ausbewegen können.
Es kann auch gut sein, dass du am Anfang nur wenig Vokabular hast, um deine Empfindungen und Gefühle in Worte zu fassen.
Beides ist vollkommen normal und einfach Teil des Prozesses – sei geduldig mit dir! Mit der Zeit wirst du immer mehr wahrnehmen und es wird dir immer leichter fallen, zu beschreiben, was du fühlst.
Bist du bereit?
Tritt in Verbindung mit dir und komm bei dir an
Erlebe innere Sicherheit
Orientiere dich an dir selbst statt am Außen
Führe erfüllte Beziehungen, ohne dich dafür selbst zu verraten
Reduziere Verkopfung und Grübeln, Sorgen und Ängste
Steh für dich ein – ganz ohne Drama
Erhalte Zugang zu deiner Intuition
Fasse Selbstvertrauen
Finde innere Ruhe
Interessiert du dich für die Arbeit mit dem Nervensystem?
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